![]() |
Illustration: Sandra Silbernagel / Bilder Rechts: L´éclair de genie, Hugo&Viktor, Pierre Hermé |
Der Liebesknochen
Was bei uns Deutschen oft als Liebesknochen über die Ladentheken geht, heißt bei den Franzosen Éclair (zu Deutsch: Blitz) und ist ein längliches Brandteiggebäck mit cremiger Puddingfüllung und Schokoladenüberzug. Man vermutet, dass das Éclair, aufgrund seiner Herstellungsart mit dem Spritzbeutel und der daraus resultierenden gezackten Form als Blitz erkannt wurde und seither diesen Namen trägt, auch wenn die meisten Teilchen heute eher rundlich wirken.
Die derzeit beliebteste Éclair-Boutique in Paris ist das „L´éclair de génie“ in der Rue Pavée 14. Das berühmte Gebäck von Promikonditor Christophe Adams zeigt unter anderem Bildmotive aus der Kunstgeschichte, aber auch moderne Dekors aus Früchten und allerlei Cremes, Glasuren und Zuckerperlen. Besonders auffällig ist das Ladenkonzept durch seine speziellen Geschmackskombinationen, wie zum Beispiel der „Fraisier“ mit Pistaziencreme, Karamellisierten Erdbeeren und Orangenblüte oder das Modell „Eclair Cigare“ mit 100% echter Cuba-Schokolade und Krokant. Mit 4,50 bis 5,00 Euro pro Stück liegen die Éclairs etwas schwer im Portemonnaie, beflügeln aber den Magen und verwöhnen das Auge.
Gaumenfreuden für den Bücherwurm
Viktor Hugo gehört bis heute zu den bedeutendsten französischen Literaten des 19. Jahrhunderts. Zu seinen Werken zählen Romane wie Gedichte und Dramen. Unter anderem das neu verfilmte Stück „Les Misérables“ mit Anne Hathaway in der Rolle der Fantine, einer tragischen Heldin. Einst meinte Monsieur Hugo „Melancholie wäre das Vergnügen traurig zu sein“, doch der Franzose Hugues Pouget verfolgt jetzt ein ganz anderes Konzept und verdreht den Namen des alten Meisters, denn Schokolade macht bekanntlich glücklich.
Das klassisch-moderne Konzept des „Hugo&Viktor“ Stores am Boulevard Raspail 40, erinnert viel mehr an einen exklusiven Juwelier als an einen Konditor. Pralinen und halbrunde Schokokugeln warten, brav, in Reih und Glied, darauf mitgenommen zu werden. Darin feine Füllungen aus Karamell- oder Champagnercreme und exotischen fruchtaromen. Nach Hause geht es dann aber nicht in einer gewöhnlichen Verpackung, sondern in einer Designerschachtel im Notitzbuch-Look und ist auch als echt-französisches Mitbringsel ein Hingucker. Viel Spaß beim Lesen, äh Naschen.. Für ca. 17 Euro pro Schachtel eher ein Geschenk für die wirklich guten Freunde.
Kleine Geschmacksbomben
Zwei Mandelbaiserhälften, zusammengehalten von Buttercreme oder Fruchtgelee und in getaucht in aktuelle Modefarben - die Süßigkeit der Stunde, oder besser gesagt des Jahres 2013, ist der Französische Macaron. Zu einer wahren Webprominenz herangewachsen, ziert sein Konterfei unzählige Blogs und Instagramprofile und selbst die ärmsten unter uns erstehen mit dem Kauf des Luxuskekses ein Stückchen Glamour. Jedoch begann der Kult, der sich bis in unsere Studentenbuden durchgeschlagen hat, als mühevolle Arbeit der französischen Zuckerbäcker, deren Rezept bereits Franchiser wie McDonalds und Starbucks auf der Spur sind.
Zu den Marktführern in Sachen Macarons gehört der französische Hersteller „Pierre Hermé“ in der Rue Bonaparte 72. Die zur Zeit beliebteste Kreation hört auf den Namen „Ispahan“. Macaronbisquit, Rosencreme, Himbeeren und Litschis werden zu einem Törtchen angerichtet und mit dem Hauslogo versehen serviert. --> Mit Hilfe eines neu erschienenen Buches des Labels nehmen sich auch viele Fans der süßen Versuchung an. Eine empfehlenswerte Alternative zu einem Preis von 6,90 Euro pro Stück.
Sandra Silbernagel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Wir bitten euch darum, gerade beim Kommentieren, eine gewisse Netiquette einzuhalten. Das bedeutet ein angemessenes und achtendes Benehmen gegenüber anderen - keine Schimpfwörter, Beleidigungen und unsittliche Aussagen.
Die Kommentare werden grundsätzlich von uns freigeschaltet, also bitte nicht wundern, wenn einer davon nicht sofort online erscheint.
Trotzdem dürft ihr alle gerne fleißig kommentieren! Wir freuen uns darüber!
Wer einen Link setzen will, macht das mit folgendem HTML-Code:
Text für den Link